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Die afghanische Frauenrechtsverteidigerin Manizha Seddiqi wurde am 7. April 2024 freigelassen. Auch drei weitere Aktivistinnen, Zholia Parsi, Neda Parwani und Parisa Azada, sind frei! Alle vier waren mehrere Monate lang willkürlich im Gewahrsam der Taliban, weil sie gegen deren drastische Maßnahmen zur Unterdrückung von Frauen protestiert hatten.
Die Taliban nahmen die vier prominenten Menschenrechtsverteidigerinnen Manizha Seddiqi, Parisa Azada, Neda Parwani und Zholia Parsi zwischen September und November 2023 willkürlich fest, allein weil sie ihr Recht auf freie Meinungsäußerung und friedliche Versammlung wahrgenommen hatten. Während der Haft hatten sie keinen Zugang zu Rechtsbeiständen oder regelmäßigen Familienbesuchen und sie wurden keiner Straftat angeklagt. Ihnen drohten Folter und andere Misshandlungen. Auch Angehörige von Neda Parwani und Zholia Parsi waren festgenommen worden.
Amnesty International setzte sich seit November 2023 intensiv und auf vielfältige Weise für die Freilassung der vier Menschenrechtsverteidigerinnen ein. Amnesty-Unterstützer*innen schickten einzeln oder als Gruppe zahlreiche Appellbriefe an die Leitung des Geheimdienstes der Taliban, in denen sie die Freilassung der Frauenrechtsaktivistinnen forderten. Sie machten auf deren unrechtmäßige Festnahme durch die Taliban, das Fehlen sämtlicher verfahrensrechtlicher Garantien sowie die anhaltende Verletzung ihres Rechts auf Freiheit aufmerksam. Während dieser Zeit erhielt Amnesty regelmäßig Informationen von Familienmitgliedern, die sich derzeit außerhalb Afghanistans aufhalten, über die Gefängnisbesuche von Angehörigen. Dabei betonten sie immer, wie wichtig der Einsatz für die Freilassung ihrer Lieben sei. Sie sind der Ansicht, dass es ohne den anhaltenden Druck auf die Taliban durch unseren gemeinsamen Einsatz nicht zu den Freilassungen gekommen wäre.
Die vier Menschenrechtsverteidigerinnen wurden zu unterschiedlichen Zeitpunkten zwischen Dezember 2023 und April 2024 freigelassen. Zholia Parsi kam am 18. Dezember 2023 frei, Neda Parwani am 14. Dezember 2023, Parisa Azada am 27. Dezember 2023 und Manizha Seddiqi am 7. April 2024. Sie sind derzeit bei ihren engsten Familienangehörigen in Afghanistan.
Seit der Machtergreifung der Taliban in Kabul im August 2021 schränken die De-facto-Behörden in zunehmendem Maße die Rechte von Frauen und Mädchen ein und verbieten ihnen die Teilhabe an Politik und öffentlichem Leben. Durch die von den De-facto-Behörden eingeführten Maßnahmen werden die Rechte auf freie Meinungsäußerung, Vereinigungsfreiheit und friedliche Versammlung sowie die Rechte auf Gleichheit und Nichtdiskriminierung beschnitten. Trotz alledem haben Frauen in mehreren afghanischen Städten, darunter in Kabul, Faizabad, Herat und Masar-e Scharif (Mazar-i-Sharif), friedliche Demonstrationen veranstaltet.
Vielen Dank allen, die sich für die Freilassung der vier Feministinnen eingesetzt haben.