Angesichts der horrenden Menschenrechtsverletzungen im Vorfeld der Fußball-WM in Katar appellieren Amnesty International, Human Rights Watch und FairSquare an die Sponsor*innen, die Forderungen nach Entschädigung für Arbeitsmigrant*innen zu unterstützen. Mehrere Unternehmen – darunter Adidas, Coca-Cola und McDonald's – sprachen sich bereits für Entschädigungszahlungen aus.
Die Partnerunternehmen und Sponsor*innen der Fußballweltmeisterschaft 2022 sollten die FIFA und die katarische Regierung dazu auffordern, Entschädigungen und andere Abhilfemaßnahmen an Arbeitsmigrant*innen und ihre Familien zu leisten, die während der Vorbereitungen für die Weltmeisterschaft zu Schaden gekommen sind, so die Menschenrechtsorganisationen Human Rights Watch, Amnesty International und FairSquare am 20. September 2022.
Entschädigungen sollen in Fällen von Lohndiebstahl, Verschuldung durch illegale Anwerbegebühren sowie Arbeitsunfällen mit Verletzungen oder Todesfolge gezahlt werden.
Im Juli haben die drei Menschenrechtsorganisationen an die 14 Unternehmenspartner*innen und WM-Sponsor*innen der FIFA geschrieben und sie aufgefordert, den Fußballverband aufzurufen, den Missbrauch von Arbeitsmigrant*innen im Zusammenhang mit den Vorbereitungen für die Fußball-WM zu beenden.
Bisher haben sich vier von ihnen – AB InBev/Budweiser, Adidas, Coca-Cola, und McDonald's – für einen solchen finanziellen Ausgleich ausgesprochen. Zehn weitere Sponsor*innen haben keine öffentliche Unterstützung angeboten und auch nicht auf schriftliche Anfragen reagiert, mit den drei Menschenrechtsorganisationen über die Menschenrechtsverstöße im Zusammenhang mit der Fußball-WM zu sprechen. Diese Unternehmen sind Visa, Hyundai-Kia, Wanda-Gruppe, Qatar Energy, Qatar Airways, Vivo, Hisense, Mengniu, Crypto und Byju‘s.
„Unternehmenssponsor*innen haben der FIFA weit über eine Milliarde Dollar gezahlt, um mit der Weltmeisterschaft 2022 in Verbindung gebracht zu werden, und werden nicht wollen, dass der Ruf ihrer Marken durch Menschenrechtsverletzungen geschädigt wird“, sagt Stephen Cockburn, Leiter des Bereichs wirtschaftliche und soziale Gerechtigkeit bei Amnesty International.