„Sicherheitskameras und Stacheldraht umzäunen das Zentrum und schaffen eine 'gefängnisähnliche' Umgebung. Die Menschen hatten nicht genügend Wasser, keine angemessene medizinische Versorgung und in einigen Fällen nicht einmal ein Bett. Dabei konnten sie das Zentrum wochen-, manchmal monatelang nicht verlassen“, so Deprose Muchena, Leitender Direktor, Regional Human Rights Impact bei Amnesty International.
Systematische, willkürliche und ungesetzliche Inhaftierung
Die Bewohner*innen werden systematisch „Freiheitsbeschränkungen“ unterworfen und bis zu 25 Tage nach ihrer Einreise im Zentrum festgehalten. Diese Beschränkungen gehen über die legitimen „Einschränkungen der Bewegungsfreiheit“ hinaus und kommen einer unrechtmäßigen Inhaftierung gleich, kritisiert Amnesty scharf. Sie werden überwiegend auf Neuankömmlinge angewandt, ohne die individuellen Umstände der Menschen zu berücksichtigen, was gegen internationales Recht und Standards verstößt. Demnach ist eine Inhaftierung ausschließlich aufgrund des Migrationsstatus nur in absoluten Ausnahmefällen zulässig.
Amnesty International hat auch Beweise dafür gefunden, dass die Menschen zum Teil über die zulässige Höchstdauer von 25 Tagen hinaus inhaftiert werden, oft ohne schriftliche Entscheidung oder auf der Grundlage einer rückwirkenden Entscheidung. Darüber hinaus waren die Bewohner*innen insbesondere in Zeiten der Überbelegung des Zentrums mit unwürdigen Lebensbedingungen konfrontiert, die möglicherweise gegen das Verbot der Misshandlung verstoßen.