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Vor 50 Jahren trat in Österreich die Fristenlösung in Kraft – damals ein bedeutender Schritt zur Stärkung der reproduktiven Rechte und der körperlichen Autonomie. Doch ein halbes Jahrhundert später zeigt sich: Der Zugang zu sicheren und leistbaren Schwangerschaftsabbrüchen ist in Österreich nicht ausreichend gegeben.
„Die Fristenlösung war ein wichtiger Meilenstein, doch sie ist längst nicht mehr zeitgemäß. Die gesetzliche Regelung im Strafgesetzbuch trägt zur Stigmatisierung bei, während finanzielle Hürden und eine schlechte Versorgungslage den Zugang erschweren. Der Zugang zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen ist ein Menschenrecht und muss endlich für alle gewährleistet werden,“ sagt Shoura Zehetner-Hashemi, Geschäftsführerin von Amnesty International Österreich.
Österreich hat vor genau 50 Jahren einen Fortschritt gewagt, doch es besteht dringender Reformbedarf. Andere Länder, wie Frankreich oder Schweden und aktuell auch die Debatte in Deutschland machen vor, wie reproduktive Rechte gestärkt werden können. Österreich darf hier nicht zurückbleiben. Die Umsetzung von Menschenrechten darf keine Frage von Parteilinie sein.
Shoura Zehetner-Hashemi, Geschäftsführerin von Amnesty International Österreich
In Österreich stoßen Personen, die einen Schwangerschaftsabbruch in Anspruch nehmen wollen, auf zahlreiche Hindernisse. Mit Ausnahme medizinischer Notfälle gelten Abbrüche als Privatleistung, deren Kosten zwischen etwa 350 und 800 Euro liegen. Hinzu kommen erhebliche regionale Versorgungslücken: Während Vorarlberg und Tirol jeweils aktuell nur eine Einrichtung haben, gibt es im Burgenland keine einzige. Schwierigkeiten bei der Nachbesetzung von Ärzt*innen, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen, und deren Pensionierung bevorsteht, machen die Versorgungssituation in Österreich zusehends fragiler.
„Diese Barrieren treffen besonders jene, die ohnehin mit finanziellen Belastungen kämpfen. Es ist inakzeptabel, dass der Zugang zu einer medizinischen Grundversorgung wie ein Glücksspiel von Wohnort und finanzieller Situation abhängt,“ sagt Zehetner-Hashemi.
Amnesty International fordert die kommende österreichische Regierung auf, konkrete Schritte zu setzen: