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COVID-19 Krise: Für Solidarität und Zusammenhalt in Österreich

17. März 2020

Gerade in Krisenzeiten wie diesen zeigt sich, wie wichtig die Menschenrechte für uns alle sind. Menschenrechte sind das Fundament unseres Zusammenlebens und stehen für das, was es jetzt so dringend braucht: Solidarität, Zusammenhalt und Menschlichkeit. Damit wir alle gut durch diese Krise kommen, haben wir einige wichtige Informationen für euch gesammelt. Denn auch andere Krisen haben bisher gezeigt: Am stärksten sind wir gemeinsam!

In eigener Sache: Amnesty arbeitet weiterhin für die Menschenrechte

Wir haben unser Büro derzeit aufgrund der aktuellen Maßnahmen der Bundesregierung zur Bekämpfung der Verbreitung des Corona-Virus vorübergehend geschlossen. Das bedeutet aber nicht, dass wir jetzt nicht weiterarbeiten. Im Gegenteil, gerade jetzt ist unsere Arbeit wichtig. Die beispiellose Bedrohung durch die Coronavirus-Pandemie erfordert und rechtfertigt durchaus extreme Maßnahmen, wie sie derzeit von der Regierung getroffen werden.

Dabei ist es aus menschenrechtlicher Sicht wichtig, darauf zu achten, dass jede der getroffenen Maßnahmen stets verhältnismäßig zum Ziel des Schutzes und Erhaltes der Gesundheit bleibt und nicht unnötig in unsere Menschenrechte eingreift oder diskriminierend durchgeführt wird. Daher wird Amnesty International auch in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten die COVID-19-Gesetze in Österreich genau analysieren und die Situation im Land weiterhin mit besonderem Blick auf die gesetzten Maßnahmen und deren Konsequenzen auf Menschenrechte und damit auf unser aller Zusammenleben beobachten – und auf potentielle Menschenrechtsverletzungen hinweisen.

Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten daher weiterhin für die Menschenrechte, jedoch im Home Office. Wir sind derzeit ausschließlich per Email erreichbar unter office@amnesty.at.

Wichtige Telefonnummern

144 - Notrufnummer für Hilfe in lebensbedrohlichen Notfällen

1450 - Wenn du selbst den Verdacht hast, an COVID-19 erkrankt zu sein und Symptome hast

01/4000-4001 - Wenn du zur Risikogruppe der älteren Menschen gehörst oder eine Vorerkrankung hast und Unterstützung brauchst

0800 555 621 - Allgemeine Fragen zu COVID-19, Hotline der AGES

01/313 30 - Psychiatrische Soforthilfe

 01/406 95 95 - Kriseninterventionszentrum bei akuten Krisensituationen, bei Krisen mit hohem Suizidrisiko und/oder bei drohender Gewalt

Gemeinsam die schützen, die Hilfe brauchen

Menschenrechte sind genau für Zeiten wie diese gemacht – Zeiten, in denen wir besonders aufeinander schauen und aufeinander Rücksicht nehmen müssen. Konzentrieren wir uns auf das, was wir gemeinsam haben, was wir tun können, um uns gegenseitig zu unterstützen!

Nachbarschaftshilfe

Viele Menschen in Österreich reagieren auf die Bedrohung durch das Corona-Virus mit dem Wunsch, anderen zu helfen und solidarisieren sich mit jenen, die jetzt Hilfe brauchen.

Dazu zählt zum Beispiel das Team Österreich von Ö3 und Österreichischem Roten Kreuz und die Grätzlhilfe. Die Caritas sucht freiwillige Helfer*innen, um Klient*innen weiterhin gut versorgen zu können. Unter dem Hashtag #NachbarschaftsChallenge findest du viele weitere tolle Aktionen. Wichtig ist bei allen Aktionen natürlich, dass wenn du selbst zu einer Risikogruppe gehörst, du dich nicht selbst in Gefahr bringst, wenn du anderen hilfst. Den Sicherheitsabstand von mindestens einem Meter zu anderen Personen solltest du in jedem Fall einhalten.

Sofort-Hilfe bei häuslicher Gewalt

Es gibt Menschen in Österreich, die diese Krise besonders treffen kann. Schutzeinrichtungen befürchten einen Anstieg von Gewalt an Frauen und Kindern in der Isolation. Die untenstehenden Schutz-Hotlines sind auch in der Krise telefonisch verfügbar. Darüber hinaus liegt es an uns allen, besonders wachsam zu sein und Zivilcourage zu zeigen.

  • Frauennotruf Wien: 01 71 71 9
  • Soforthilfe-Hotline der Frauenhäuser Wien: 05 77 22
  • Österreichweite Frauenhelpline gegen Gewalt: 0800 / 222 555
  • Notrufnummer 147 für Kinder und Jugendliche, telefonisch oder im Chat unter https://www.rataufdraht.at/

Hilfe bei Einsamkeit und Ängsten

Für Menschen, die unter Einsamkeit oder psychischen Problemen leiden, kann die Isolation durch die Corona-Krise besonders schwer sein. Die Corona-Pandemie und die ständige Informationsflut können Verunsicherung, Stress und Ängste auslösen. Psychotherapeutische und psychologische Behandlung ist weiterhin möglich: Nach Angaben der Gesundheitskasse werden ab sofort Kosten für psychologische oder psychotherapeutische Sitzungen auch dann übernommen, wenn sie telefonisch, per Chat oder mittels Skype durchgeführt wurden.

Telefonische Angebote sind in dieser Zeit besonders wichtig:

  • Kummernummer: 116 123
  • Telefonseelsorge: 142

Auch gegen Einsamkeit und Ängste können wir uns gemeinsam einsetzen. Denn obwohl soziale Kontakte nicht mehr persönlich beziehungsweise nur mit Sicherheitsabstand stattfinden können, sollten wir jetzt aufeinander schauen. Ob als freundliche Nachfrage bei Nachbar*innen in sicherer Distanz über den Gartenzaun oder über digitale Mittel – Kommunikation mit unseren Mitmenschen ist in Zeiten der Isolation besonders wichtig.

Gemeinsam gegen Fake-News

Seriöse Informationen über das Corona-Virus

In Krisen-Zeiten ist seriöse Information besonders wichtig: Bleibe daher informiert, aber glaube nicht alles, was du liest! Hinterfrage, wenn du etwas von Freund*innen erfährst, woher die Information stammt und überprüfe die Quelle. Trage nicht zur Verbreitung von Gerüchten bei, indem du unüberprüfte Inhalte weiterleitest.

Fake-News erkennen

Kettenbriefe, private Nachrichten in Messenger-Diensten, Facebook-Meldungen - Desinformation gibt es überall. Falschinformationen zum Corona-Virus als solche zu erkennen, dabei helfen die folgenden Initiativen weiter:

Gemeinsam werden wir diese Krise durchstehen. Gemeinsam werden wir sie gut überwinden!

Wir müssen im Moment zwar voneineinder Abstand halten, unsere sozialen Kontakte und Begegnungen, selbst mit unseren Liebsten, einschränken. Und trotzdem bleiben wir immer miteinander verbunden durch das, was uns als Menschen ausmacht: Menschlichkeit, Mitgefühl und Zusammenhalt. Wir wollen alle dasselbe: Gesund bleiben, unsere Liebsten in die Arme schließen und möglichst schnell wieder zur Normalität zurückkehren. Das schaffen wir nur, wenn wir jetzt zusammenhalten. Jetzt ist jede*r einzelne von uns gefragt, die eigene Gesundheit und die der anderen zu schützen.

Danke für eure Solidarität und bleibt gesund!

 

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