„Das zeigt, dass die Menschen auf der ganzen Welt Chinas Bemühungen, kritische Stimmen zum Schweigen zu bringen, durchschauen und sehen, dass China auf glaubwürdige Berichte über die Gräueltaten in Xinjiang nur mit noch mehr Gewalt und Repression reagiert. Jede Unterschrift ist eine direkte Aufforderung an China, diese systematische Verfolgung sofort zu beenden.“ Amnesty fordert, dass China umgehend die Internierungslager schließt und alle willkürlich inhaftierten Menschen freilässt – auch diejenigen, die in Gefängnissen inhaftiert sind.
Übergabe von Petitionen an chinesische Botschaften
Amnesty International Unterstützer*innen aus zehn Städten weltweit haben in den vergangenen Tagen öffentliche Veranstaltungen organisiert, um ihre Petitionen zur Freilassung der Inhaftierten in Xinjiang an die chinesischen Botschaften zu übergeben. So versammelten sich am 7. Oktober etwa Aktivist*innen vor der chinesischen Botschaft in London und trugen die charakteristischen blauen Uniformen, die die Häftlinge in den Internierungslagern tragen müssen. Ähnliche Veranstaltungen sind vor den chinesischen Botschaften in Dakar (Senegal), Helsinki (Finnland), Lima (Peru), Lissabon (Portugal), Madrid (Spanien), Paris (Frankreich), Den Haag (Niederlande) und Washington DC (USA) geplant.
Berichte von Familienangehörigen
Die Kampagne greift mehr als 60 Einzelfälle von Menschen auf, die in Internierungslagern – sogenannten „Einrichtungen für Transformation durch Erziehung“ – gefangen sind oder zu jahrelangen Gefängnisstrafen verurteilt wurden. Diese Fälle sind nur ein Bruchteil der Hunderttausenden, womöglich sogar bis zu mehr als einer Million Menschen, die die chinesischen Behörden unter dem Vorwand der „Terrorismusbekämpfung“ gefangen halten. Im Zuge der Kampagne hat Amnesty International Dutzende Familienangehörige der willkürlich in Xinjiang Inhaftierten befragt und Videos veröffentlicht, um einige ihrer Erfahrungen zu teilen.
Memetelis Schwester Hayrigul Niyaz wurde festgenommen, als sie von ihrem Studium im Ausland zurückkehrte. Memeteli hat keine Informationen über ihren Verbleib in Xinjiang. Er erzählte Amnesty International: „Falls ich sie wiedersehe, werde ich ihr sagen: Es tut mir leid, meine Schwester, dass ich dich nicht vor der Lagerhaft schützen konnte“.
Adilas Vater Sadir Ali war 2018 zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. Berichten zufolge war der Grund, dass er während des Ramadan fastete. Adila sagte: