Am 26. und 27. Oktober 2022 gingen die iranischen Behörden verstärkt mit rechtswidriger Gewalt gegen Demonstrierende und Trauernde vor, die sich in den Provinzen Kurdistan, West-Aserbaidschan, Kermanshah und Lorestan versammelt hatten. Die Sicherheitskräfte setzten Schusswaffen mit scharfer Munition, Metallgeschosse und Tränengas ein. Innerhalb von nur 24 Stunden starben mindestens acht Demonstrierende durch rechtswidrige Gewalt der Behörden.
Tötungen von Demonstrierenden führen zu neuen Protesten
Am 26. Oktober – dem 40. Tag nach dem Tod von Mahsa (Zhina) Amini in Haft am 16. September – versammelten sich Tausende von Menschen in Saqqez in der Provinz Kurdistan. Die Sicherheitskräfte setzten Metallgeschosse und Tränengas ein, um die Menschenmenge zu zerstreuen, wobei mehrere Personen verletzt wurden.
Am Abend des 26. Oktober 2022 töteten Sicherheitskräfte bei Protesten die Demonstrierenden Mohammad Shariati in Sanandaj, Provinz Kurdistan und Afshin Asham in Ghasreshirin, Provinz Kermanshah.
Auch in Mahabad in der Provinz West-Aserbaidschan, setzten die iranischen Sicherheitskräfte am 27. Oktober 2022 unrechtmäßig Schusswaffen gegen Demonstrierende ein. Tausende von Demonstrierenden hatten sich dort versammelt, um gegen die Tötung von Esmail Moloudi zu protestieren, der am selben Tag von Sicherheitskräften erschossen wurde. Während dieser Proteste wurde eine Frau, Kobra Sheikheh, und zwei Männer, Zaniar Aboubekri und Shahou Khezri, getötet.
Mindestens zwei Demonstrierende wurden am 27. Oktober auch in Baneh, Provinz Kurdistan, getötet. Amnesty International arbeitet daran, die Namen dieser Personen zu verifizieren.