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© Natasha Pizzey for Amnesty International
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Kuba: Künstlern drohen lange Haftstrafen

Die beiden gewaltlosen politischen Gefangenen Luis Manuel Otero Alcántara und Maykel Castillo Pérez befinden sich seit fast einem Jahr in Untersuchungshaft.

Grund ihrer Inhaftierung ist, dass sie Kritik an der kubanischen Regierung geübt haben. Die Staatsanwaltschaft fordert sieben bzw. zehn Jahre Haft. Die Behörden müssen internationalen Organisationen dringend die Beobachtung der Gerichtsverfahren erlauben und die beiden Männer unverzüglich und bedingungslos auf freien Fuß setzen.Sie sind gewaltlose politische Gefangene, die nur aufgrund der friedlichen Ausübung ihrer Rechte auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit inhaftiert sind.

Fordere jetzt, dass Luis Manuel Otero Alcántara und Maykel Castillo Pérez umgehend freigelassen werden.

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Mehr Informationen zu diesem Fall

Luis Manuel Otero Alcántara gehört der Initiative Movimiento San Isidro an und wurde von Amnesty International bereits drei Mal als gewaltloser politischer Gefangener anerkannt. Er wurde am 11. Juli 2021 in Havanna von zwei Angehörigen der Staatssicherheit festgenommen, nachdem er in einem Video seine Absicht bekundet hatte, an den Protesten teilzunehmen, die am selben Tag landesweit stattfanden.

Maykel Castillo Pérez, auch bekannt unter dem Künstlernamen Maykel Osorbo, ist Musiker und ebenfalls Mitglied der Initiative Movimiento San Isidro. Er hat den Song Patria y Vida mitverfasst, der aufgrund seines regierungskritischen Inhaltes zur Hymne der Protestbewegung wurde. Der Musiker ist in der Vergangenheit häufig behördlich schikaniert und willkürlich inhaftiert worden. Am 18. Mai 2021 nahmen ihn Angehörige der Staatssicherheit bei sich zuhause fest und gaben zehn Tage lang keine Informationen zu seinem Verbleib heraus.

Am 19. August 2021 erkannte Amnesty International Luis Manuel Otero Alcántara und Maykel Castillo Pérez als gewaltlose politische Gefangene an, nebst weiteren Kubaner*innen, die in Verbindung mit den Protesten vom 11. Juli 2021 inhaftiert worden waren. Am 24. März 2022 forderte Amnesty die kubanischen Behörden in einer Pressemitteilung auf, der Organisation und anderen Menschenrechtsbeobachter*innen Zugang zum Land zu gewähren, um die Gerichtsverfahren zu beobachten. Am 26. Mai 2022 forderten Amnesty International und Human Rights Watch in einer gemeinsamen Erklärung die umgehende und bedingungslose Freilassung von Luis Manuel Otero Alcántara und Maykel Castillo Pérez.

Hintergrundinformationen

Am 11. Juli 2021 nahmen in Kuba Tausende Menschen an friedlichen Protesten teil, um gegen die Wirtschaftspolitik zu demonstrieren und ihre Rechte auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit wahrzunehmen. Unter Anweisung von Präsident Miguel Díaz-Canel reagierten die Behörden auf die Proteste mit scharfen Maßnahmen basierend auf einer jahrzehntelangen Praxis der Unterdrückung und Kriminalisierung friedlicher Protestveranstaltungen und der Inhaftierung von Zivilpersonen aufgrund friedlich geäußerter Ansichten.

Hunderte Menschenrechtsverteidiger_innen, Künstler_innen und weitere Zivilpersonen wurden inhaftiert und kriminalisiert, weil sie an den landesweiten Protesten teilgenommen hatten. Einige sind nach wie vor in Haft und wurden noch nicht vor Gericht gestellt; viele weitere mussten sich in unfairen Verfahren verantworten, in denen ihre verfahrensrechtlichen Garantien nicht eingehalten wurden, und wurden u. a. wegen „Missachtung“, „Störung der öffentlichen Ordnung“ und „Widerstand“ angeklagt. Diese Straftatbestände sind nicht international als Straftaten anerkannt.

Kuba ist nach wie vor das einzige Land in der Region Amerikas, das Amnesty International nicht zur Überwachung der Menschenrechtslage einreisen lässt.

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